Nordmeer (Band 2)

Allen Kurzgeschichten der Reihe mit dem Titel "Nordmeer" liegen wahre Begebenheiten zugrunde. Aber wissenschaftliche Geschichtsschreibung ist nüchtern. Sie kann uns kaum erklären, warum Seefahrer seit Jahrtausenden hinausfahren und sich in Gefahr begeben. Sie beschreibt uns auch nicht, was die Schiffsbesatzungen auf See durchlebten. Und erst recht nicht, warum die meisten Seeleute aller Epochen, kaum dass sie den sicheren Heimathafen endlich erreicht hatten, schon wieder von der nächsten Fahrt zu träumen begannen. Die Kurzgeschichten gehen deshalb weiter. Sie basieren auf intensiver Recherche historischer Fakten, beschreiben die geschilderten Ereignisse jedoch aus Sicht der handelnden Personen. Jeder Kurzgeschichte ist eine Darstellung des historischen Kontexts und der berücksichtigten Forschungsergebnisse vorangestellt. Die wichtigsten Quellen werden am Ende des jeweiligen Textes benannt. Der Leser kann dadurch nachvollziehen, wie nahe sich die Erzählung an den historischen Ereignissen bewegt. Auch nautische Methoden und Techniken der jeweiligen Epoche sind möglichst anschaulich und historisch korrekt dargestellt. Band 2 Der Shetland Bus Norwegische Freiheitskämpfer widersetzen sich der deutschen Okkupation im Jahr 1941 durch ein spektakuläres Transportnetz für Flüchtlinge und Spione: Sie fahren mit harmlosen Fischkuttern über die Nordsee - meist des Nachts im Schutz der Dunkelheit, die in den eisigen Wintern des hohen Nordens besonders lange andauert. Bei Entdeckung der Kutter reagieren die deutschen Besatzer gnadenlos. Das Schiff der Krieger Seit der Steinzeit ritzten Unbekannte an einer heiligen Stätte in Nordnorwegen Zeichnungen in den Fels - Szenen von Jagd, Rentierhaltung und vielem mehr. Eine der prächtigsten Abbildungen ist etwa 2.400 Jahre alt. Sie zeigt ein Schiff, das aussieht, als stamme es von den Wikingern - obwohl die Wikingerzeit erst mehr als 1.000 Jahre später beginnen wird. Die Wurzeln der räuberischen Seefahrer dürften jedoch älter sein, wie uns das Bild erzählt. Drei Jahre im ewigen Eis Wie viele Entdecker vor ihm träumt auch der junge norwegische Wissenschaftler Fridtjof Nansen davon, als erster Mensch den Nordpol zu erreichen. Er scheitert dramatisch: Nach anderthalb Jahren auf dem im Eis gefangenen Schoner Fram irren Nansen und sein Partner Fredrik Johansen über ein Jahr lang mit Hundeschlitten und zu Fuß durch das ewige Eis. Sie überleben nur, weil sie sich Wissen der Inuit angeeignet haben.

Ralf-Thomas Hillebrand lebt als PR-Berater und Journalist in Berlin. Er segelt seit dreißig Jahren und verarbeitet seine Erlebnisse und Erfahrungen immer wieder als Autor.

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