Normentheorie und Strafrecht

Die Normentheorie, die im deutschsprachigen Raum üblicherweise mit dem Werk Karl Bindings assoziiert wird, besagt, dass zwischen außerstrafrechtlichen ('primären') Verhaltensnormen einerseits und ('sekundären') Sanktionsnormen andererseits differenziert werden muss. Diese Betrachtungsweise hat weitreichende Konsequenzen für das Verständnis des gesamten Strafrechts. Da die Ursprünge der Normentheorie über ein Jahrhundert alt sind, stellt sich die Frage, ob bzw. mit welchen Modifikationen sie im modernen Strafrecht des 21. Jahrhunderts angewandt werden kann. Der Band beschäftigt sich zum einen mit den historischen Wurzeln und theoretischen Grundlagen der Normentheorie. Zum anderen werden ihre Auswirkungen auf zentrale Fragen des Allgemeinen (z.B. Irrtumsdogmatik und Beteiligungsdogmatik) und des Besonderen Teils (z.B. Betrug) des Strafrechts sowie des Internationalen und Europäischen Strafrechts verdeutlicht. Mit Beiträgen von PD Dr. Stephan Ast, PD Dr. Boris Burghardt, Dr. Thomas Grosse-Wilde, Dr. Fedja Alexander Hilliger, Dr. Kyriakos N. Kotsoglou, LL.M., Prof. Dr. Dr. Milan Kuhli, Sören Lichtenthäler, Julia Marinitsch, Dr. Laura Katharina Sophia Neumann, Dr. Konstantina Papathanasiou, LL.M., Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, PD Dr. Anne Schneider, LL.M., Dr. Markus Wagner, PD Dr. Liane Wörner, LL.M.