Lehrende müssen Schülerinnen und Schüler benoten; sie können sich dieser Aufgabe nicht entziehen. Umso größer sollte das Bemühen um eine von subjektiven Einflüssen freie, also möglichst objektive Beurteilung sein. Für leistungsorientiert eingestellte Pädagogen bedeutet Leistung die Manifestation eines menschlichen Grundbedürfnisses, eine Möglichkeit der individuellen Selbstverwirklichung. Wenn es stimmt, dass schulorganisatorische Maßnahmen im Vergleich zur Verbesserung der Unterrichtsqualität relativ unwirksam sind, und dass möglichst objektiv gestaltete Testergebnisse nicht nur die Leistungsbeurteilung der Schülerinnen und Schüler verbessern, sondern auch eine vom subjektiven Urteil der Lehrenden unabhängige Evaluation des Unterrichts erlauben, können insbesondere normorientierte Tests zur Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen. Hinzu kommt, dass diese den Lehrkräften ermöglichen, die Leistungen ihrer Schüler über den Rahmen der eigenen Klasse hinaus zutreffend einzuschätzen. In einem zumindest eingeschränkten Maße, wenn die Leistungen der Schülerinnen und Schüler durch die Vergabe von dem Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben entsprechenden Punktwerten gemessen werden können, mögen die nachfolgenden Handreichungen zu einer Verbesserung der Notengebung beitragen.

Prof. Dr. Uwe Andreas Michelsen war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2005 Inhaber des Lehrstuhles für Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der RWTH Aachen.I

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