Nouvelle Vague. Der Umgang Godards mit Film-Genres am Beispiel von Pierrot le Fou

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Jean-Luc Godard, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Luc Godard, einer der einflussreichsten Filmregisseure der 1960er Jahre, war ein Vertreter der französischen Nouvelle Vague, neben Francois Truffaut, Claude Chabrol, Eric Rohmer und Jacques Rivette. Die meisten der jungen Filmemacher der Nouvelle Vague kamen aus dem engeren Kreis des Cahiers du Cinéma, dem wohl einflussreichsten Filmjournal der Geschichte, das 1951 von André Bazin, Jacques Doniol-Valcroze und Lo Duca gegründet worden war. Einer ihrer Kritiker war Godard, der als Filmemacher von seiner Beschäftigung mit Filmgeschichte und ¿theorie profitierte. Seine cineastischen Werke als ¿gefilmte Filmtheorie¿ folgten zudem der ¿Politique des auters¿, einem von Truffaut geprägten Ausdruck, der den Film als Produkt eines Autors definiert. Der Filmemacher als Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion soll seinen eigenen Stil entwickeln, seine subjektive Weltsicht kreativ ausdrücken und damit aus dem Schatten der Filmindustrie treten, in welcher er lediglich als ein Glied in der funktional hierarchisierten Arbeitsteilung verstanden wurde. Die Ästhetik der in diesem Kontext entstehenden Filme wurde von neuen Filmtechniken und außergewöhnlichen Erzählstilen bestimmt. Als Vorbild diente der Gruppe der Nouvelle Vague das amerikanische Kino, genauer gesagt das klassische Genre-Kino Hollywoods. Doch dieser Bezugspunkt erscheint bei Godard nicht immer in positivem Licht: Genre und Godard verbindet eine ¿Hass-Liebe¿. Inwiefern dies zu verstehen ist, soll in der vorliegenden Arbeit am Beispiel seines 1965 erschienenen Films PIERROT LE FOU (Jean-Luc Godard, Frankreich 1965) erörtert werden.