Öffnung des Lernortes Schule: Fremdsprachendidaktische und museumspädagogische Ansätze zur Arbeit mit Bildern im Anfangsunterricht

Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Englisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Englisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Institution Schule ist immer wieder Ziel von Kritik; Veränderungen aller Art werden von unterschiedlichen Gruppierungen und Teilen der Gesellschaft gefordert. Dass schulischer Unterricht heutzutage nicht mehr auf reines Auswendiglernen, Abfragen und das Erlernen theoretischen Wissens reduziert werden darf, ist keine neue oder überraschende Forderung. Kindheit und Jugend haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, auch die Anforderungen an die Schulabgänger sind nicht mehr die gleichen wie vor zwanzig Jahren. Erwartet werden Eigenschaften wie Teamgeist, Kreativität, Flexibilität oder emotionale Intelligenz; Eigenschaften, die bereits während der Schulzeit erworben und gefördert werden sollen. Profunde Fremdsprachenkenntnisse gelten in einer zunehmend globalisierten Welt ebenfalls als unabdingbar. Zumindest sind dies Forderungen wie sie von Politik, Arbeitsmarkt und Gesellschaft an die Schule herangetragen werden. Auf diese Anforderungen und auch auf die veränderte, handlungsärmere Kindheit, versucht Schule nun zu reagieren. Dazu ist es nötig, den Lernort Schule in verschiedener Hinsicht offener zu machen. Dieser Öffnungsprozess soll im 2. Kapitel näher erläutert werden. Für den fremdsprachlichen Unterricht ist im Hinblick auf diese Anforderungen eine mindestens zweidimensionale Öffnung denkbar. Es handelt sich dabei zum einen um eine Öffnung im methodischen Bereich, um die Schüler stärker zu aktivieren, sie in ihrer Individualität zu fördern und sie die Fremdsprache authentisch erleben zu lassen. Zum anderen geht es um eine Öffnung in räumlicher Hinsicht mit dem Ziel, das Potenzial und den Anregungscharakter außerschulischer Lernorte zu nutzen. Die Möglichkeiten, den Fremdsprachenunterricht zeitgemäß und schülerorientiert zu gestalten, sollen im Verlauf dieser Arbeit exemplarisch vorgestellt und im praktischen Teil mitein-ander kombiniert werden. Aufgrund des Besuchs eines fachdidaktischen Seminars im hannoverschen Sprengel Museum entstanden die Idee und der Wunsch nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit einem offeneren fremdsprachlichen Unterricht in Bezug auf den Einsatz von Bildkunst. Bilder verschiedenster Art haben im Sprachunterricht eine lange Tradition, die sich bis zu Comenius zurückverfolgen lässt. Die Funktionen und Formen des Bildeinsatzes werden im Verlauf dieser Arbeit zunächst allgemein beschrieben und anschließend spezieller auf Kunst bezogen.