Ökologische Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie

Inhaltsangabe:Einleitung: Im Kontext der globalen Debatte um Klimawandel und sich verschärfender Knappheit an Wasser und Ackerfläche mit Blick auf den rapiden Anstieg der Weltbevölkerung, rückt der „ökologische Rucksack” von Produkten, gefüllt mit deren Materialinput, immer stärker in das öffentliche Bewusstsein. Dass man an eben diesem ökologischen Rucksack für Textilprodukte sehr schwer tragen kann, wird schon hinsichtlich des konventionellen Baumwollanbaus, welcher mit einem enormen Wasser- und Pestizidverbrauch verbunden ist, augenscheinlich. Seit Jahren bestehen deshalb Bestrebungen der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie in Kooperation mit Regierungen als auch mit Nichtregierungsorganisationen, Prozesse entlang der textilen Kette ökologisch zu innovieren. Diese Bestrebungen gipfeln in der Initiierung des „Global Organic Textile Standard” im Jahr 2006, einem weltweit gültigen Standard zur ökologischen Produktion von Naturtextilien und symbolisch in der Erklärung des Jahres 2009 zum Jahr der Naturfasern durch die UNESCO. Simultan nimmt die Gruppe der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability), welche Menschen umfasst, die gesund leben und sich persönlich weiterentwickeln wollen sowie für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit eintreten, einen immer stärkeren Stelleinwert ein und macht mittlerweile laut einer Studie des Burda-Verlags 3,67 Millionen Menschen allein in Deutschland aus. Um die Macht dieser wachsenden Konsumentengruppe wissend, integrieren viele Bekleidungsunternehmen ökologische Anforderungen in ihre Qualitätsmanagementsysteme und ökologische Kollektionen in ihr Sortiment, um diese wiederum, wenn nicht aus eigener Unternehmensethik, zumindest aus Marktgründen an die Verbraucher zu kommunizieren. Sofern diese Bemühungen jedoch nicht abbrechen, sind die ökologischen Folgen positiv zu vermerken und die dahinter stehenden Beweggründe (relativ) irrelevant. Die textile Kette jedenfalls birgt ökologisch beleuchtet noch großes Optimierungspotential, auch wenn die ersten Steine auf dem Weg zu ihrer Ökologieverträglichkeit bereits gelegt wurden. Die Zielstellung dieser Diplomarbeit ist damit einhergehend die Ökologieverträglichkeit aller Lebenszyklusphasen der Bekleidung in allen drei Teilbereichen der Textilökologie zu beleuchten, im Folgenden genannt: Produktionsökologie, welche die Umweltrelevanz (Energie- und Rohstoffdurchsatz, Emissionen in Luft, Wasser und Boden, Abfälle und andere) der [...]

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