Ökonomie der Versöhnung

In vielen gesellschaftlichen Debatten sind zwei unversöhnliche Lager entstanden, die im Feind-Freund-Schema denken und handeln, die aber zu Gemeinsamkeit und Kompromiss nicht mehr in der Lage sind. Das trägt verhängnisvoll zur Delegitimierung unserer demokratischen Institutionen bei.  Gerade angesichts der Herausforderung der Dekarbonisierung und der weltpolitischen Lage mit aggressiven autokratischen Regimen auf dem Vormarsch können sich die demokratischen Wohlstandsnationen Europas und Nordamerikas eine solche Selbst-Schwächung nicht leisten. Eine Stärkung des sozialen Vertrauens und Zusammenhalts ist notwendig, um die Zukunft zu bestehen. Hierbei kommt der Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu. Wir brauchen eine Ökonomie der Versöhnung.  Die Geschichte insbesondere des New Deals und der sozialen Marktwirtschaft hat gezeigt: Es ist möglich, über große wirtschaftspolitische Programme nicht nur gesellschaftliche Spaltung zu überwinden, sondern auch Frieden zu sichern. Diese Programme sind heute nicht wiederholbar - unabdinglich wird aber sein, in sozialen Zusammenhalt gezielt zu investieren. Es geht nicht bloß um materielle Besserstellung, sondern um umfassende gesellschaftliche Teilhabe und soziale Anerkennung aller gesellschaftlichen Gruppen.

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