Ökonomische Analyse der Haftungsregelungen für Wirtschaftsprüfer

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Seminar Wirtschaftsprüfung im Wintersemester 2004/05, Sprache: Deutsch, Abstract: Für ein effizientes und reibungsloses Funktionieren von Märkten sind möglichst präzise Informationen und deren Verlässlichkeit unabdingbar 1 .Auf dieser Basis können rational agierende Akteure ihre jeweiligen optimalen Entscheidungen treffen, was auf freien Märkten gleichzeitig zu volkswirtschaftlich optimalen Ergebnissen im Sinne der Allokationseffizienz 2 führt. In der Realität herrschen auf den meisten Märkten allerdings Informationsasymmetrien, die nur suboptimale Lösungen erlauben, Ineffizienzen auf Märkten bewirken und somit Schäden verursachen 3 . Der WP hat die Aufgabe durch seine Tätigkeit diese Informationsasymmetrien zu verhindern. Er besitzt damit eine große Verantwortung. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, daß er die ihm zur Verfügung stehenden Informationsvorsprünge egoistisch ausnutzt, seine Tätigkeit nicht mehr unabhängig ausübt und so seiner Funktion nicht mehr gerecht wird. Als ein institutionelles Instrument zur Vermeidung opportunistischen Verhaltens werden Haftungsregeln angesehen 4 . Durch sie drohen dem WP hauptsächlich ökonomische Sanktionen,die ihn zu einer gewissenhaften Ausübung seiner Tätigkeit veranlassen sollen. Angesichts spektakulärer Skandale 5 in der jüngeren Vergangenheit wird von vielen Seiten eine Verschärfung der Haftungsregelungen gefordert 4 . Die dahinterstehende Logik ist intuitiv einleuchtend: mehr Haftungsgefahr führt zu höherer Prüfungsintensität und damit zu verbesserter Publikationsqualität 6 . Diese Zusammenhänge sollen im folgenden im Rahmen einer ökonomischen Analyse untersucht werden. Es geht also darum mit welchen Haftungsregeln man den WP an op-portunistischem Verhalten hindert. Das Streben nach einer bloßen Maximierung der Prüfungsqualität alleine ist aber noch unzureichend. Ewert gibt nämlich zu bedenken, dass regulative Eingriffe im Prüfungsbereich Auswirkungen auf optimale Anpassungsreaktionen der Wirtschaftssubjekte und letztlich Marktergebnisse haben 7. [...]