Om mani padme hum

Finanzielle Schwierigkeiten halten Filchner nicht davon ab, sich nach seiner Antarktis-Erfahrung wieder dem Inneren Asiens zuzuwenden. Auf eigene Kosten unternimmt er 1926 seine zweite Tibetexpedition. Auf seiner zweijährigen Reise durch Zentralasien durchquert Filchner die Wüste Gobi und Tibet. Dabei legt er 6000 km zurück und 160 Stationen an, auf denen er geophysikalische Messungen unternimmt. Präzise beschreibt er seine Erfahrungen und Schwierigkeiten bei der Fahrt durch Sumpf, Steppe, Treibsand, Fels und beim Kontakt mit anderen Kulturen - dabei immer auf eins bedacht: die 'Verständigung und Freundschaft unter den Völkern und Frieden in der Welt' aufzubauen.

Wilhelm Filchner (1877-1957) trat als Jugendlicher dem Kadettenkorps bei und wurde Degenfähnrich. Mit 23 Jahren reiste er auf eigene Faust und mit dürftigen finanziellen Mitteln über 'Das Dach der Welt', wodurch er in Bayern berühmt wurde. 1911/12 leitete er, während des Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung die zweite deutsche Antarktisexpedition zum Wedell-Meer, bei der er das Filchner-Ronne-Schelfeis entdeckte. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Reiseberichte.