Online-Communities und ihr Einfluss auf die Produktmodifikation: Analyse der sozialen Netzwerkparameter von Online-Communities in Konflikten mit Unternehmen

Die Modifikation von Originalprodukten durch den Endkunden hat sowohl positive als auch negative Facetten. Die Veränderung einzelner Teile oder auch des gesamten Produktes sowie dessen Zweckentfremdung bieten den Herstellern eine potenzielle Innovationsquelle. Durch die Zusammenarbeit mit diesen kreativen Endkunden kann das Unternehmen die Ideen ihrer Entwicklungsabteilungen ergänzen und somit kostengünstiger und kundenfreundlicher gestalten. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft des Unternehmens mit externen Partnern (Kunden) zu kooperieren.
Trotz aller positiven Aspekte birgt die Produktmodifikation oftmals ein erhebliches Konfliktpotenzial. Aus Angst vor Reputationsschäden sowie der Verletzung von' Intellectual Property' - Rechten, verbieten Unternehmen häufig die Modifikation ihrer Produkte. Individuelle Geltungsbedürfnisse und Trotzreaktionen einzelner User oder einer ganzen Gemeinschaft führen in weiterer Folge mitunter zu einer Auflehnung gegenüber dem Unternehmen. Im Zeitalter des Web 2.0 entstehen immer häufiger virtuelle Communities, die sich mit dem Themenbereich Produktmodifikation beschäftigen. Nicht nur der Informationsaustausch der User untereinander, sondern auch die Verbreitung von Konflikten ist daher rascher denn je möglich. Die außerordentlich schnelle Diffusion von Informationen zwingt Unternehmen sich dieser Entwicklung anzupassen. Obwohl das Web 2.0 effizienteres Marketing ermöglicht und die Kommunikation mit modifizierenden Kunden deutlich vereinfacht, laufen Unternehmen Gefahr in Konfliktsituationen einen großen Imageschaden zu erleiden. Beispiele aus der Vergangenheit belegen, dass die Ausbreitung von Konflikten innerhalb kürzester Zeit auf globaler Ebene möglich ist und damit eine Bedrohung für Unternehmen darstellen können.
Im Konflikt zwischen Unternehmen und sogenannten User Innovation Communities spielt die Vernetzung der User untereinander sowie die Struktur der Community eine große Rolle. So ist möglicherweise die Rollenaufteilung innerhalb des Netzwerkes für den Konfliktverlauf von großer Bedeutung. Das Verbot von Produktmodifikationen einer Community oder eines einzelnen angesehenen Users (Opinion Leader), kann eine Solidarisierung der anderen User eines Netzwerkes mit sich ziehen. Im Rahmen dieser Studie wird der Einfluss von Communitystrukturen, Rollenbildern und Interessensgebieten sowie anderen Netzwerkparametern auf Kollektiv- und Individualebene untersucht.

Nikolas Reeh wurde 1984 in Wien geboren. Sein Studium der internationalen Betriebswirtschaft schloss der Autor an der Wirtschaftsuniversität Wien, im Jahr 2010, mit dem akademischen Grad Magister rer.soc.oec. erfolgreich ab. In Berührung kam der Autor mit dem Thema dieser Studie durch das Institut für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien, welches sich schwerpunktmäßig mit der Innovationskraft von Kunden beschäftigt. Während des Studiums arbeitete er an mehreren Business Plänen für junge Unternehmen und ist heute im Finanzsektor tätig.
Nikolaus Sernetz wurde 1984 in Rio de Janeiro geboren. Im Sommer 2010 schloss er sein Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien ab. Im Finanzbereich arbeitet er seither intensiv mit jungen Unternehmen der Internetbranche zusammen. Die hohe Affinität zum Start Up Bereich entwickelte sich im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Institut für Entrepreneurship und Innovation sowie der zahlreichen Projekte in dieser Branche.

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