Optimale Kapitalstruktur bei einfacher Gewinnsteuer - Die neoklassische Sicht von Modigliani und Miller

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,3, Fachhochschule Dortmund, Veranstaltung: Seminar Finanzwirtschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahren beschäftigen sich Wissenschaft und Unternehmenswelt mit der Frage nach der optimalen Kapitalstruktur. So stellt die Wahl des günstigsten Verhältnisses zwischen Fremd- und Eigenkapital eines der wichtigsten Probleme der Unternehmensfinanzierung dar. Das Optimalitätskriterium wird in den minimalen Kapitalkosten oder in dem maximalen Marktwert des Kapitals gesehen. Im Rahmen dieser Diskussion spielen die Erkenntnisse von Franco Modigliani und Merton H. Miller eine zentrale Rolle. Im Jahr 1958 veröffentlichten beide gemeinsam in der Zeitschrift 'American Economic Review' einen Aufsatz über Kapitalkosten, Unternehmensfinanzierung und Investitionstheorie, mit dem sie nachweisen konnten, dass der Verschuldungsgrad unter den Prämissen eines perfekten Kapitalmarktes gleichgültig ist. Ihre Hauptthese besagt, dass der Marktwert eines Unternehmens sowie seine durchschnittlichen Kapitalkosten nicht auf Veränderungen des Verhältnisses zwischen Fremd- und Eigenkapital reagieren. Werden aber Steuern mit in die Analyse einbezogen, so wird diese These von der Irrelevanz der Kapitalstruktur widerlegt. Im Folgenden soll der finanztheoretische Ansatz von Modigliani und Miller ausführlich betrachtet und erläutert werden. Zuerst werden die Modellannahmen dieses Ansatzes, die sich aus der Neoklassik ableiten, sowie die Irrelevanz der Kapitalstruktur in einer Welt ohne Steuern kurz vorgestellt. Anschließend wird der Ansatz von Modigliani und Miller in einer Welt mit einer einfachen Gewinnsteuer betrachtet und analysiert. Hier wird deutlich, dass der Verschuldungsgrad eine wichtige Bedeutung für den Unternehmenswert hat und dass eine optimale Kapitalstruktur unter Einbezug von Steuern existiert. Dies ist auch zugleich der Hauptgesichtspunkt dieser schriftlichen Arbeit. Zum Schluss werden die Ergebnisse hinterfragt und einer kritischen Betrachtung unterzogen.