Ordnung und Chaos im Erzählwerk Adalbert Stifters

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Es ist doch mehr und anderes als das bekannte noble ennui.' Dieses von Thomas Mann in Bezug auf Stifters ?uvre beobachtete 'mehr' soll ins Zentrum der vorliegenden Arbeit gerückt werden. Schon von Zeitgenossen als 'das überschätzte Diminutiv-Talent' bezeichnet, hat gerade Stifter immer wieder negative Einschätzungen erfahren, die im zweifelhaften Prädikat 'Poet der Langeweile' kulminieren. Ziel dieser Arbeit soll es sein, die immer wieder thematisierte Langatmigkeit, die scheinbar endlos idyllisierenden Beschreibungen, die dem Leser bei der Rezeption Stifterscher Erzählprosa begegnen, aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Thomas Mann bezeichnet den Österreicher als 'Ehrenretter der Langeweile' und betont des Weiteren, 'was für ein aufregender, außerordentlicher, alle Augenblicke ins Extreme [...] vorstoßender Erzähler' er ist. Seine Beobachtung soll in diesem Rahmen als erste Motivation herangezogen werden, innerhalb der Ordnungssysteme Stifters tatsächlich nach 'mehr', nach anderen Strukturen zu suchen, an denen sich der jeweils dargestellte Kosmos reibt und so seine 'Außer-Ordentlichkeit' bedingt.

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