Im modernen Sozialstaat ist die öffentliche Sozialhilfe die zuständige Instanz der Armutsbearbeitung. Christoph Maeder und Eva Nadai untersuchen aus einer wissenssoziologischen Perspektive die Organisation der Sozialhilfe in fünf kommunalen Verwaltungen der Schweiz. Auf der Grundlage von ethnographischen Beschreibungen zeigen sie, wie gesetzliche Vorgaben und allgemeine Grundprinzipien der Sozialhilfe vor Ort umgesetzt und die Modalitäten der Unterstützung im Einzelfall zwischen Sozialarbeitern und Klienten ausgehandelt werden: Im Sozialamt wird individuelle Bedürftigkeit in anerkannte Armut übersetzt. Dabei handelt es sich um einen sozialen Konstruktionsprozess, an dem die Sozialarbeiter und ihre Klientel gleichermaßen beteiligt sind und jeweils versuchen, ihre Deutung der Wirklichkeit durchzusetzen. Die Klienten stehen hierbei vor der Aufgabe, aus einer strukturell schwachen Position heraus Strategien zu finden, Unterstützungsleistungen zu erhalten. Auf Seiten der Verwaltung unterscheiden Maeder und Nadai dabei drei Organisationstypen: armutsverwaltende, paternalistische und teilprofessionalisierte Sozialhilfe.

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