»Wir wurden in einem Land geboren, in dem das Wort eines Mannes nicht nur über dem der Frauen, sondern auch über dem Gesetz stand. Die von der Religion gutgeheißenen Sitten und Gebräuche und der Aberglaube waren das oberste Gebot. Die Kinder wurden traditionell nur nach ihrem Geschlecht gezählt und Familienbesitze wurde an Söhne vererbt. Die müden Hausfrauen, die nur in den Trinksprüchen geehrt wurden, bat niemand um ihre Meinung und sie hielten Gehorsam, Geduld und Schweigen für ihre Tugenden«, sagt die Heldin der Erzählung »Orkan Margo«. Margo ist eine Tänzerin, die sich an einem Scheideweg befindet; am Scheideweg zwischen Gegenwart und Vergangenheit, neuen Werten und altmodischen Ansichten, Freiheit und Sklaverei. »Der andere Weg« ist die Erzählung über einen Bildhauer mit Legasthenie, der als Kind Opfer von Gewalt durch seine Mutter, die Schule und die Gesellschaft geworden ist. Sie fordern das Unmögliche von ihm, bestrafen ihn, machen sich über ihn lustig. Seine Dysfunktion wird mit Ignoranz und geistiger Behinderung assoziiert. Um diesem Stigma zu entkommen, entscheidet er sich für eine andere Behinderung - Blindheit -, der gegenüber eine intolerante Gesellschaft seiner Meinung nach milder gestimmt sein würde. »Das bin ich« handelt von einem Versuch, Bestimmung und Inhalt der menschlichen Existenz zu verstehen. Es geht um ein Thema, das moderne Frauen beunruhigt - Gewalt im Namen der Schönheit. Der ästhetische Faschismus, der die Standards setzt, die Frauen erfüllen müssen, wenn sie beachtet, geschätzt, begehrt werden und sich erfolgreich verwirklichen wollen. »Sie erinnert uns daran, dass Toleranz wichtig ist, der Lebensstil anders ist und die vielfältige menschliche Natur der Reichtum der Menschheit ist.« THE AUTHORS' READING MONTH LITERARY FESTIVAL, CZ

Ekaterine Togonidze wurde 1981 geboren. 2011 erschien ihre erste literarische Veröffentlichung. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrmals ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie 2012 den renommierten Saba-Preis. Ekaterine Togonidze war 2013 offizieller Gast der Leipziger Buchmesse, im gleichen Jahr war sie auch Stipendiatin des Literarischen Colloquiums Berlin. Ekaterine Togonidze prägt seit über fünf Jahren Georgiens Literaturlandschaft. Mit ihrem ersten Roman Einsame Schwestern war sie die erste Schriftstellerin, die das Thema »Körperliche Behinderung« in Georgien literarisch verarbeitete und zur Diskussion brachte.

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