Ossietzkys Rückkehr ins Emsland

Vertuscht, verdrängt, verleugnet: In den 1960ern drohte die KZ-Vergangenheit des Emslandes dem Vergessen anheimzufallen. Zwei junge Redakteure stemmten sich dagegen. Zwei Journalisten erinnern an den Beginn ihrer beruflichen Laufbahn: Gerhard Kromschröder und Hermann Vinke waren in den 1960er Jahren Redakteure der »Ems-Zeitung« im Emsland im Nordwesten Deutschlands. Trotz heftiger Gegenwehr vor Ort rückten sie das Geschehen in den 15 Emslandlagern während der NS-Zeit und ihren prominentesten Häftling, den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, in ihrer Berichterstattung immer wieder in die breite Öffentlichkeit. Der Band dokumentiert dieses Engagement in zahlreichen Fotos, Korrespondenzen, Manuskripten, Zeitungsfaksimiles und Interviews mit Wachmannschaften und Häftlingen. Diese Zeitreise zeigt ein Bild von der verbreiteten Erinnerungsabwehr besonders in ländlichen Gegenden wie dem Emsland. Die beiden jungen Journalisten bezahlten ihr Engagement gegen das Vergessen mit ihrem Arbeitsplatz. Doch auf dem Gelände des ehemaligen KZ Esterwegen steht heute eine Gedenkstätte, in der Carl von Ossietzky einen würdigen Platz gefunden hat. Er ist also an den Ort seines Leidens zurückgekehrt, wo er als Mahner gegen die aktuell vermehrt auftretenden Feinde der Demokratie weiterwirkt.

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