Ostdeutsche Manager auf ihrem langen Weg zur Marktwirtschaft

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe des Transformationsprozesses entstanden bekanntermaßen ökonomische und soziale Probleme, die bis heute niemand zu lösen vermochte. Im Gegenteil, sie weiteten sich aus von den neuen Bundesländern (NBL) auf die gesamte Bundesrepublik. Es gelang nicht nur nicht im Osten eine solide wirtschaftliche Basis zu schaffen, nebenher wächst auch die aus der stetig größer werdenden Arbeitslosigkeit resultierende Existenzangst der Bürger. Was für nunmehr 4,346 Mio. Arbeitslose im vierzehnten Jahr nach der Wiedervereinigung immer noch keine positive Wendung genommen hat, ist für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ein reiner Glücksfall, man befindet sich inmitten eines sozialen Großexperiments: Zwei theoretisch konträre Wirtschaftsformen verschmelzen durch die Expansion der Marktwirtschaft. Nicht nur die ökonomischen Unterschiede bieten da für Generationen von Wissenschaftlern ausreichend Forschungsmaterial. Natürlich ist eine ganze Reihe von Theorien entstanden, die die empirischen Daten fassbar machen und erklären wollen. Zwei verschiedene Argumentationsrichtungen zur Erklärung der anhaltenden Wirtschaftsflaute in den NBL sollen hier kritisch betrachtet werden. Sie eignen sich deshalb hervorragend für eine solche Arbeit, weil sie in ihrer Argumentation von zwei äußerst verschiedenen Punkten ausgehen. Zum einen wird versucht, die Problematik mit dem Hauptaugenmerk auf die Akteure zu erklären, zum anderen sieht man einen deterministischen Zusammenhang zwischen der un- hinterfragten Übernahme der westlichen Institutionen im Osten Deutschlands und der dortigen Deindustrialisierung. Beide Argumentationen scheinen plausibel, doch sind sie auch ausreichend? Benennen sie wirklich alle wirkenden Faktoren? Jede für sich sicherlich nicht, allerdings zusammengenommen erhalten sie ein enormes Erklärungspotenzial. Diese Arbeit versucht, die scheinbar unvereinbaren Theorien dahingehend zu überprüfen, ob sich nicht ein weniger polarisierter Ansatz besser eignet, ob nicht beide Richtungen zusammengenommen, der Problematik gerechter werden würden.

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