'Da stand er nun. Marko Wedekind. Am ­Nachmittag seines neunten Geburtstages. Den aktuellen ­Statistiken über die durchschnittliche Lebenserwartung ­eines ­Mannes zufolge hatte er damit drei ­Sechsundzwanzigstel seines Lebens hinter sich. Das konnte er ­ausrechnen, obwohl sie erst im nächsten Schuljahr mit der Bruchrechnung anfangen ­würden. Und trotz ­dieser drei Sechsundzwanzigstel behandelte ihn jeder wie ein kleines Kind. Vor allem seine Mutter. Diskutieren brachte da nicht viel ...' 'Ostkind' ist ein tragikomischer Roman aus der Sicht ­eines Jungen jener Generation, die alt genug war, um von den Umwälzungen der ­Wiedervereini­gung betroffen zu sein, doch zu jung, um sie real zu begreifen. Seine kindliche Unschuld und seine ­Fragen bringen die Erwachsenen immer wieder in Verlegenheit, sorgen aber auch für unfreiwillige ­Komik.

Arne Kohlweyer ?wurde in ­Wolgast ­geboren und wuchs in ­Berlin-­Hohenschönhausen auf. 2008 schloss er sein Studium der Filmregie an der FAMU in Prag ab. Er hat mehrere Kurzfilme realisiert, ­zuletzt 'Drübenland' (u.?a. ausgezeichnet als 'Best EU Short Film' beim Flickerfest in Sydney). Zudem führte Arne Kohlweyer Regie bei TV-Auftragsproduktionen für das deutsche Fernsehen und wurde 2017 als ­Autor und Regisseur für den 'Grimme-Preis' nominiert. Er schreibt ­Drehbücher für Kinospielfilme und ­Serien. 'Ostkind' ist sein Romandebüt.