Otto Brunner und das 'ganze Haus'. Zum Umgang mit einem Deutungsmodell mittelalterlicher Gesellschaftsordnung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die alteuropäische Ökonomik erscheint unter modernen Gesichtspunkten als ein Komplex von Lehren, die der Ethik, der Soziologie, der Pädagogik, der Medizin, den verschiedene Techniken der Haus und Landwirtschaft angehören. Sie ist weder Volkswirtschafts- noch Betriebwirtschaftslehre, noch auch bloße Lehre von der Haushaltung oder Konsumtion.' 'Die Ökonomik als Lehre vom Oikos umfasst eben die Gesamtheit der menschlichen Beziehungen und Tätigkeiten im Hause.' So formulierte der Historiker Otto Brunner in Anlehnung an alte griechische Ökonomiken von Gesellschaftsphilosophen wie Aristoteles oder Xenophon, eine Konzeption der Sozial- und Wirtschaftsstrukturen im Mittelalter. Mehrere seiner Begriffe und Modelle haben eine enorme Tragweite in der Geschichtswissenschaft erlangt und finden auch heute noch ihre Verwendung in wissenschaftlichen Abhandlungen oder als Diskussionsgegenstand. Dies gilt auch für die Vorstellung vom ganzen Haus, in dem Brunner den Schlüsselbegriff zur Beschreibung der grundlegenden Einheiten vormoderner Gesellschaften sehen wollte. Ob dieses Konzept tatsächlich der historischen Praxis entspricht und die zentrale Gültigkeit hatte, welche Otto Brunner dafür beanspruchte und ob dieses Konzept auch heute noch bedenkenlos verwendbar ist, wird in dieser Arbeit zu untersuchen sein. Nicht zuletzt unter dem Aspekt, inwieweit Brunners Konzepte von Ideologien beeinflusst worden sind, wird seine Ausführung 'Das ganze Haus und die alteuropäische Ökonomik' betrachtet werden. Der Fokus wird hier bei auf das ganze Haus als soziales und wirtschaftliches Ordnungsmuster gelegt werden.

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