Ozon ¿ Sonnenbrille der Erde

Wer kennt ihn nicht, den Namen Ozon? Mehr als ein Jahrhun­ dert lang war dieses Wort für viele Menschen verbunden mit dem Gedanken an gesunde Waldluft_ In der jüngsten Vergan­ genheit ist diese wohl nicht gerechtfertigte Assoziation durch das Stichwort "Spraydosen" verdrängt worden, weil deren Treibgase zu einer Gefahr für den Ozongehalt der Atmosphäre geworden sind. Inzwischen ist die Rolle des Ozons als Luftbe­ standteil längst nicht mehr nur Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen unter Experten, sondern sie fand zunehmend öf­ fentliches Interesse. Die menschliche Gesellschaft verfügt heute über das wissenschaftliche und technische Potential, nachhaltig und entscheidend in den globalen Spurengashaushalt der At­ mosphäre einzugreifen und so ungewollt nachteilige Konsequen­ zen für die Existenz des Menschen zu erzeugen. Die Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Ozonhaushalt der At~ mosphäre und Umwelt sind inzwischen so weit vorangeschrit­ ten, daß die Maßnahmen zur weiteren Erforschung des Ozon­ haushaltes und zur Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts zwischen Ozonbildung und -zerstörung Gegenstand internatio­ naler staatlicher Vereinbarungen geworden sind. Das kann auch nicht anders sein, denn die in der Atmosphäre vor sich gehen­ den physikalischen und chemischen Prozesse machen an den Staatsgrenzen nicht halt, ihre Beschreibung und Beeinflussung durch uns erfordern eine internationale wissenschaftliche und technische Kooperation. Zahlreiche Anfragen an die Redaktionen von Zeitungen und Zeit­ schriften zeigen, daß das allgemeine Interesse an dem Spuren­ gas Ozon, seiner Rolle als Atmosphärenbestandteil und Umwelt­ faktor gewachsen ist.