PROGRASS - Ein innovativer Ansatz zur stofflichen und energetischen Grasverwertung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1,0, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Grüne Bioraffinerie ist ein komplexes Technologiesystem zur stofflichen und energetischen Verwertung nachwachsender Rohstoffe in Form von Grüner Biomasse und Abfallbiomasse. Zusätzlich zu den ökologischen Aspekten, die für eine verstärkte Nutzung nachwachsender Rohstoffe sprechen, kann eine Grüne Bioraffinerie einen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft sowie zur Einkommenssicherung der Landwirte leisten. Ziel dieser Diplomarbeit war es, für den Standort Redange in Luxemburg die Machbarkeit einer Grünen Bioraffinerie nach dem Konzept der Schweizer Biotechnologiefirma 2B Biorefineries AG nachzuweisen. Die Ergebnisse der Arbeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Implementierung der Grünen Bioraffinerie am Standort Redange hat einen durchweg positiven Charakter. Die bestehende Biogasanlage kann maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit des Bioraffinerie-Vorhabens beitragen und selbst durch eine gesteigerte Wertschöpfung und einen höheren Biogasertrag von der Bioraffinerie profitieren. Die Region Redange im Ganzen wird durch die Bioraffinerie gestärkt. Die im Rahmen der Diplomarbeit durchgeführte Potentialerhebung kommt zu dem Ergebnis, dass die benötigte Grasmenge von 7.500 t Trockensubstanz pro Jahr in einem Radius von 45 km um die Bioraffinerie zur Verfügung gestellt werden kann. Auch die Grasqualität im Einzugsgebiet der Bioraffinerie genügt den spezifischen Anforderungen. Die Marktaussichten der in der Bioraffinerie erzeugten Produkte können für den Standort Luxemburg als gut bewertet werden. Das gesamte Faserkontingent wird zu einem Preis von 0,80 ¿ / kg Faser durch die Firma 2B AG abgenommen und die Futtermittelproteine können, sofern bestimmte Qualitätsstandards eingehalten werden, für 0,25 ¿ / kg Proteinkonzentrat an den Verband (De-Verband) abgegeben werden. Um die Technologie des 2B-Verfahrens bewerten zu können, wurde sie im Rahmen der Diplomarbeit mit anderen Bioraffinerie-Vorhaben verglichen. Aus technischer Sicht sind keine Probleme zu erwarten. Des weiteren konnte mit der Pflanzenkläranlage eine ökonomische und ökologisch sinnvolle Variante zur Abwasserbehandlung gefunden werden. Die ökonomische Tragfähigkeit des Gesamtvorhabens konnte mit Hilfe der durch¬geführten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nachgewiesen werden. Unter Berücksichtigung der definierten Rahmenbedingungen lassen sich mit der geplanten Bioraffinerie Erlöse in Höhe von 147.099,61 ¿ pro Jahr erwirtschaften.

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