Papsttum im nachkonziliaren Dialog

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: sehr gut, Hochschule Heiligenkreuz (Päpstliche Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz: Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die Einheit aller Christen wiederherstellen zu helfen ist eine der Hauptaufgaben des Heiligen Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzils.' Mit diesem Satz leiten die Konzilsväter die Lehre des Konzils über das Verhältnis der katholischen Kirche zu den nichtkatholischen Kirchen und Christen im Dekret über den Ökumenismus 'Unitatis Redintegratio' ein. Um die offizielle und institutionelle Konversion der katholischen Kirche zur ökumenischen Dynamik feststellen zu können, muss man bis zur Einberufung des 2. Vatikanischen Konzils zurückgehen. Angelo Roncalli war im Verlauf seiner verschiedenen Nuntiaturen orthodoxen Christen begegnet. Papst geworden, schreibt er unter dem Namen Johannes XXIII. das vordringliche Bemühen um die Einheit aller Christen auf die Tagesordnung des Konzils. Zu Beginn der 2. Sitzungsperiode hat sein Nachfolger Papst Paul VI. in der grundsätzlichen Eröffnungsrede, die er 'als eine Vorwegnahme seines 'Regierungsprogramms' verstand, erklärt, die ökumenische Annäherung sei eines der Ziele um dessentwillen das Konzil von Johannes XXIII. einberufen wurde. 'Vierzig Jahre später stellt Hans Küng [in seinem Buch 'Erkämpfte Freiheit' ] seine Erinnerungen an den 'Papst, der Christ war' auch unter die Überschrift 'Kirchenpolitische Wende: der erste ökumenische Papst''. Mit 'Lumen gentium' und 'Unitatis redintegratio' wurde die Vorherrschaft des Papstes und seine Unfehlbarkeit, einmal auf dem Ersten Vatikanischen Konzil proklamiert, bestätigt. Und dennoch wurde der Anspruch der römisch-katholischen Kirche, die einzig wahre zu sein, in Formulierungen ausgedrückt, die eine positivere Beurteilung anderer Gemeinschaften gestatten. Aktuell darf man den Eindruck gewinnen, dass die Frage der Ökumene sich darauf konzentriert, was bereits die Gruppe von Le Dombes beschrieb: Lernen vom Anderen. Die Möglichkeit 'Rückkehrökumene' herrschte lange genug vor. Doch den Anderen zum eigenen Standpunkt zurückzuholen wird mehr und mehr als Nahziel aufgegeben.

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