Paradiessehnsucht und das Problem der Zeiten in Alejo Carpentiers 'Los pasos perdidos'

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch der Protagonist in Alejo Carpentiers Roman Los pasos perdidos unternimmt eine Reise, die ihn in die Vergangenheit führen wird. Wie Marlow, den Binnenerzähler in Conrads Heart of Darkness, fühlt er sich auf seiner Reise durch Südamerika in prähistorische Zeiten, in die 'noche da las edades' , versetzt. In einer westlichen Großstadt, die, wie er selbst, namenlos bleibt, auch wenn es eindeutige Hinweise darauf gibt, dass es sich um New York handelt , verdient er, ursprünglich Musikwissenschaftler, sein Geld damit für die musikalische Untermalung von Werbespots zu sorgen. Frustriert von der Eintönigkeit seines Berufs und von der Ehe mit der Theaterschauspielerin Ruth flüchtet er sich nachts in Alkoholexzesse in den Bars der Stadt oder in die Boheme-Kreise in denen seine Geliebte Mouche verkehrt. Sein Leben erfährt eine plötzliche Veränderung, als er auf der Straße zufällig auf einen alten Bekannten trifft, der Kurator ist und ihn damit beauftragt für die Sammlung der Universität in den abgelegenen Dschungelregionen eines lateinamerikanischen Landes nach seltenen archaischen Musikinstrumenten zu suchen. Zunächst widerwillig, tritt er gemeinsam mit Mouche die Reise an. Aus der Landeshauptstadt , wo er sich ins neunzehnte Jahrhundert versetzt fühlt, kommt er zunächst in das Städtchen Los Altos. Unterwegs zu dem Flusshafen Santiago de los Aguinaldos, lesen sie auf einem Bergpass eine fast erfrorene Frau auf, die Rosario heißt. Von einem Mann, der der Pionier (el adelantado) genannt wird, erfährt der Erzähler, dass er die gesuchten Instrumente in einem indianischen Dorf finden kann, das drei Tagesreisen auf dem Fluss entfernt liegt und nur durch einen geheimen, nur ihm bekannten Zugang zu erreichen ist. Weitere Begleiter auf der Schifffahrt in den Urwald sind der griechische Diamantensucher Yannes und der Kapuzinermönch Fray Pedro de Henostra. Mouche, die den Strapazen der beschwerlichen Reise immer weniger gewachsen ist und dem Protagonisten zunehmend zur Last fällt, wird eines Tages von Rosario, weil sie ihr bei einem gemeinsamen Bad an einem Wildbach lesbische Avancen macht, verprügelt. Der Erzähler beginnt nun eine Beziehung mit Rosario und die beiden schicken Mouche, die inzwischen an Malaria erkrankt ist mit einem Botaniker den sie im Urwald kennen gelernt haben, zurück in die Stadt...

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