Paradigmenwechsel im Außenwirtschaftsrecht.

Die technologische und industrielle Souveränität der EU und ihrer Mitgliedstaaten ist insbesondere durch ausländische Investoren, die auf Technologietransfer und den Erwerb kritischer Infrastrukturen abzielen, gefährdet. In der Konsequenz ist eine industrie- und wirtschaftspolitische Neuaufstellung auf europäischer sowie nationaler Ebene zu beobachten. So hat der deutsche Gesetzgeber die Vorschriften der sektorübergreifenden Investitionskontrolle (§§ 55 ff. AWV) umfassend modifiziert, um Unternehmens- und Beteiligungserwerbe durch ausländische Investoren einzuschränken. In diesem Kontext wird die Neuordnung der §§ 55 ff. AWV rechtlich untersucht und bewertet. Unter anderem sind durch die Erweiterung des Schutzzwecks nun auch Schlüsseltechnologien und -industrien erfasst, was einen Paradigmenwechsel im Außenwirtschaftsrecht darstellt. Aus rechtspolitischer Sicht zeigt sich anhand einer Fallstudie, dass dieser Paradigmenwechsel zum Schutz der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit gerechtfertigt ist.

Jan Nehring-Köppl studied law at the University of Passau. In 2016, he completed his studies with the First State Examination in law. In 2018, he completed his legal clerkship in Stuttgart with passing the Second State Examination. Since 2019, Jan Nehring-Köppl has been working in corporate law, M&A and foreign trade law at the law firm Menold Bezler in Stuttgart. While working, he completed his doctorate under Prof. Dr. Martin Nettesheim at Eberhard Karls Universität in Tübingen. In the winter semester 2021/2022, the Faculty of Law accepted his thesis »Paradigm Shift in Foreign Trade Law« as a dissertation.

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