Parlamentarische Redezeitordnung und fraktionslose Abgeordnete.

Die parlamentarische Rede(zeit)ordnung im Allgemeinen und die Position fraktionsloser Abgeordneter in dieser im Besonderen stellen zentrale Fragen des Parlamentsrechts und der Parlamentspraxis dar. Die besondere Herausforderung besteht darin, fraktionslosen Abgeordneten einerseits eine angemessene Ausübung ihres verfassungsrechtlich verbürgten Rederechts zu ermöglichen, andererseits aber Anliegen des Proporzes und der Funktionsfähigkeit des Parlaments Rechnung zu tragen. Dieses Spannungsfeld hat die in einigen deutschen Parlamenten zu verzeichnende Zunahme der Zahl fraktionsloser Abgeordneter verschärft. Vor diesem Hintergrund entfaltet die vorliegende Schrift erstmals monographisch den verfassungsrechtlichen Rahmen der parlamentarischen Rede(zeit)ordnung und erörtert aus verfassungsrechtlicher und verfassungspolitischer Warte, welche Optionen bestehen, um fraktionslosen Abgeordneten Redezeiten zuzuteilen.

Ferdinand Wollenschläger (*1976); law studies at Ludwig-Maximilians-University (Munich) and Oxford University; Ph.D. in law (2007; »Grundfreiheit ohne Markt«); Habilitation (2010; »Verteilungsverfahren«); since 2011, professor at the University of Augsburg, Faculty of Law (chair for Public Law, European Law and Public Economic Law); research and teaching on constitutional, administrative and EU law issues; guest professor at the University of Leiden; legal expert for the German Bundestag, Bundesregierung and Bundesrat, Länder governments and parliaments as well as the European Commission and the European Parliament. Member of the Bavarian Constitutional Court.

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