Parteien und Parteiensystem im Kaiserreich

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im Rahmen eines Seminars, das sich mit der Parteienlandschaft der Weimarer Republik beschäftigt, ist es nötig, sich auch mit der Zeit auseinander zu setzen, in der die Grundlage dieser Parteienlandschaft gebildet wurde. An dieser Stelle geht der Blick zum Kaiserreich. Seit 1871 existierte mit dem Reichstag ein Parlament, das der wahlberechtigten Bevölkerung die Möglichkeit gab, sich politisch vertreten zu lassen. Den verschiedenen Interessen entsprechend bildeten sich ab Mitte der 1870er Jahre fünf große politische Richtungen heraus: Nationalliberale, Linksliberale, Konservative, das Zentrum und die Sozialdemokratie.1 Daneben gab es kleinere Parteien, die vor allem regionale Interessen vertraten. Die nationalen Minderheiten der Polen und Dänen, aber auch die der Elsass-Lothringer entsandten Vertreter in den Reichstag. Das Verhältnis zum Staat reichte von vorbehaltloser Unterstützung bis zum Willen, die bestehende Ordnung massiv zu verändern. Entsprechend war auch das Verhältnis des Staates zu seinen Parteien. Zentrum und Sozialdemokratie wurden jahrelang in ihrer politischen Betätigung stark behindert. Trotzdem gingen sie nach Aufhebung der Repressionen gestärkt aus dieser Zeit hervor. In der folgenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Parteien im politischen Leben des Kaiserreiches eine Rolle spielten. Dabei soll untersucht werden, welche Ziele sie verfolgten, wen sie als Wählerschaft gewinnen konnten und wie ihre Entwicklung verlief. Ein Blick auf die Verfassung von 1871 soll zeigen, welcher Spielraum den Parteien gegeben war und ob sie überhaupt politische Verantwortung im heutigen Verständnis erlangen konnten. ------- 1 Lösche, Peter: Kleine Geschichte der deutschen Parteien. Stuttgart, Berlin, Köln

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