Parteienverdrossenheit - Ernstzunehmende Gefahr oder mediale Übertreibung?

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie ), Veranstaltung: Soziologie der Parteien, Sprache: Deutsch, Abstract: Parteien- und Politikverdrossenheit sind Begriffe, die in der heutigen Zeit immer wieder durch die Berichterstattung der Medien geistern. Probleme, die von den Parteien und ihren Vertretern nicht zur Zufriedenheit Aller gelöst werden können, scheinen viele Menschen in Lethargie zu versetzen. Gebrochene Versprechen tun ihr übriges, um sie in der Gruppe der enttäuschten Nicht-Wähler einzureihen. Gerade heutzutage scheint es also, als ob immer mehr Wähler ihren 'Glauben' an Parteien jeglicher coulleur verloren haben. Unzufriedenheit über die Regierung führt etwa nicht dazu, dass die Opposition vehement Wähler hinzugewinnt, sondern lediglich, dass sich die (ohnehin bei allen Parteien schwindende) Stammwählerschaft von ihrer eigenen Partei abwendet und gar nicht mehr wählt. Auch die Mitgliederzahlen nahezu aller Parteien sind rückläufig. Es scheint zu einer 'Vergreisung' der Parteien zu kommen. Junge Menschen lassen sich kaum noch motivieren, einer solchen Organisation beizutreten. Das Engagement in NROs (Nicht-Regierungs-Organisationen) scheint in der deutschen Bevölkerung ebenfalls nicht sehr ausgeprägt zu sein. Die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften schwinden kontinuierlich, ATTAC und Greenpeace spielen in der Berichterstattung der Medien nur eine untergeordnete Rolle, scheinen mit ihren Meinungen und Aktionen im Stimmengewirr der Medienlandschaft unterzugehen und zählen meist nur passive (nur finanziell aktive) Mitglieder. Auch sie scheinen somit als Impulsgeber für die Politik auszuscheiden. Dabei ist es eine Untersuchung wert, welche Ursachen diese Parteienverdrossenheit hat und ob diese Entwicklung zu einer Schwächung der Demokratie führen kann, wenn sich viele Wähler ihrer Stimme enthalten - oder ob die Entwicklung nicht annähernd so beunruhigend ist, wie es uns die Medien glauben machen wollen.

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