Paul Flemings späte Liebeslyrik und seine Beziehung zu Anna Niehus

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Leipzig, Veranstaltung: Paul Fleming und der Leipziger Dichterkreis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Alter von nur 31 Jahren starb 1640 in Hamburg wohl einer bedeutendsten Lyriker des Barock. Trotz seines kurzen Lebens hinterließ Paul Fleming ein beeindruckendes Gesamtwerk, dass vor allem durch seine Vielfalt besticht. So schuf er, inspiriert durch seine Reise quer durch Russland nach Persien, eine Reihe von Gedichten, in denen er versuchte, das Erschaute und Erlebte zu verarbeiten. Er besingt der Länder und Menschen Sitten und thematisiert die herrschenden Zweifel über seine Teilnahme an jener Reise. Neben zahlreichen Epigrammen und Casuallyrik entstand aber auch eine umfassende Sammlung an Liebeslyrik. Diese kann man nach ihrer Entstehung in zwei Phasen einteilen: Der erste große Teil seiner Liebesgedichte entstand während seiner Beziehung zu Elsabe Niehus in den Jahren 1635/1636, die Liebe zu ihrer Schwester Anna Niehus bei seiner Rückkehr nach Reval 1639 war der Anlass für den zweiten Teil. Ich werde im Folgendem versuchen, bezogen auf seine späten Liebesgedichte, die Einflüsse, unter denen diese entstanden sind darzustellen. Hauptaugenmerk meiner Betrachtungen liegt dabei auf der Beziehung zwischen dem Schaffen Paul Flemings und seiner Bearbeitung petrarkistischer Motive und Themen. Maßgebend hierbei ist das Werk von Hans Pyritz 'Paul Flemings deutsche Liebeslyrik'1. Dieser konzentriert sich in seinen Untersuchungen jedoch hauptsächlich auf die frühen Liebesgedichte des Dichters und ordnet diese in den Bereich der Erlebnislyrik ein - eine Darlegung, der ich, wie ich zeigen werde, nicht völlig folgen kann.