Paul Freiherr von Eltz-Rübenach.

»Ich habe niemals in meinem Leben mit größerer Freude und Genugtuung meinen Dienst getan als unter Ihrer weisen Staatsführung«, schrieb Reichspost- und Verkehrsminister Paul von Eltz-Rübenach, als er sich 1937 überraschend von Hitler wegen dessen Kirchenpolitik trennte. Eine durch Mitverantwortung und Widerstehen markierte vierjährige Karriere des parteilosen Politikers und Technokraten an der Seite des von ihm persönlich verehrten Adolf Hitler endete. Seine zwiespältige Reaktion auf die Ermordung eines hochrangigen Mitarbeiters durch die SS in seinen Amtsräumen führte zu einer Konfrontation mit seiner Kirche und unterstreicht die tiefe Verstrickung des Rechtskatholiken in die nationalsozialistische Diktatur. Der Minister kann heute nicht mehr nur schlicht als »christlicher Konservativer« eingeordnet werden. In den Darstellungen über die Funktionselite in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schließt diese politische Biographie eine Lücke.

Dr. h.c. Andreas von Mettenheim, geb. 1948, ist Jurist und war deutscher Stipendiat an der École nationale d'administration (ENA) in Paris. Unterbrochen durch eine dreijährige Tätigkeit als Leiter des persönlichen Büros des Bundespräsidenten, war er 38 Jahre im Auswärtigen Dienst tätig, u.a. in New Delhi, Madrid, Paris und Moskau sowie zuletzt als deutscher Botschafter in Bukarest. 2019 hat Andreas von Mettenheim die Biographie des 1944 als Widerständler hingerichteten sächsischen Agrarindustriellen Carl Wentzel-Teutschenthal veröffentlicht.

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