Person des Judentums (Berlin)

Quelle: Wikipedia. Seiten: 29. Kapitel: Moses Mendelssohn, Leopold Ullstein, Barbara Honigmann, Lippold Ben Chluchim, Jochanan Trilse-Finkelstein, Hannah Karminski, Carl Wilhelm Friedrich Grattenauer, Inge Deutschkron, Wilhelm Beer, Lily Ehrenfried, Nelly Wolffheim, Esriel Hildesheimer, Heinz Galinski, Baruch Auerbach, Amalie Beer, Cora Berliner, Cornelie Richter, Samson Hochfeld, Nea Weissberg-Bob, Gerhard Zadek, Irene Runge, Stephan Kramer, Oljean Ingster, Hans Freund, Jakob Barth, Julius Meyer, Hirsch Hildesheimer, Alfons Loewe. Auszug: Moses Mendelssohn (* 6. September 1729 in Dessau; ¿ 4. Januar 1786 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Philosoph im Zeitalter der Aufklärung und gilt als Wegbereiter der Haskala. Moses Mendelssohns Vater war Mendel Heymann, der als Sofer sowie dessauischer Gemeindeschreiber und Primarschullehrer tätig war und über dessen Herkunft man nichts weiter weiß, als dass er nach Dessau zugewandert war. Seine Mutter Rachel Sara Wahl stammte aus einer alten jüdischen Familie, zu der bedeutende Persönlichkeiten der polnisch-jüdischen Geschichte gehören wie Moses Isserles, der Verfasser eines wichtigen Gesetzeskommentars zum Schulchan Aruch, und Saul Wahl (ca. 1545¿1617), eine halb sagenhafte Figur, die eine Nacht lang die polnische Königskrone getragen haben soll. Der bescheidenen Verhältnisse des Elternhauses ungeachtet, wurde das spät geborene Kind (der Vater war bereits 47 Jahre alt) sorgfältig ausgebildet und früh als Hochbegabung erkannt; bereits als Zehnjähriger soll er im Talmudstudium hervorragende Kenntnisse besessen haben. Seine Muttersprache war das späte West-Jiddisch; Hebräisch und Aramäisch lernte er bereits als Zweijähriger. Um 1739 wechselte er in die Klasse des Dessauer Oberrabbiners David Fränkel (1707¿1762), eines bahnbrechenden Gelehrten, der nach fast 200 Jahren eine Neuausgabe des Führers der Unschlüssigen, eines Hauptwerks des bedeutenden jüdischen Philosophen Maimonides (1138¿1204), unternommen hatte. Mendelssohn arbeitete das anspruchsvolle zweibändige hebräische Werk gleich nach dessen Erscheinen, 1742, durch. In dieser Zeit ¿ Mendelssohn war etwa dreizehn Jahre alt ¿ machte sich die Krümmung seines Rückens bemerkbar, außerdem neigte er zum Stottern. Als Rabbi Fränkel 1743 nach Frankfurt/Oder und gleich darauf als Oberrabbiner nach Berlin berufen wurde, folgte ihm sein Schüler an die 1742 neu gegründete Talmudschule nach Berlin; der Sage nach in fünf Tagesmärschen zu Fuß. Er wohnte dort bis zum Jahr 1750 in der Probstgasse 3 hinter der Nikolaikirche i