Personenrechte und Widerstandsrecht in der katholischen Widerstandslehre Frankreichs und Spaniens um 1600.

Das vorliegende Buch dokumentiert die Beschäftigung des Autors mit katholischen politisch-theoretischen Schriften zum Widerstandsrecht im Frankreich der Religionskriege und im Spanien Philipps II. bzw. Philipps III. Wenn sich auch die untersuchten Werke in ihrer Rhetorik und ihrem intellektuellen Niveau stark unterscheiden, verbindet sie dennoch gleiche Thematik: Wesen von staatlicher und kirchlicher Autorität, ihre Beziehung zueinander, Religion als Angelpunkt des Staates und Widerstandsrecht. Politische Macht, die von der Gemeinschaft auf den Herrscher deshalb übertragen wird, damit dieser für das Gemeinwohl sorgt, wird nicht nur durch dasselbe begrenzt, sondern quasi definiert. Unbegrenzte weltliche Autorität existiert per definitionem nicht. Selbst eine absolute Machtübertragung ist daher keine schrankenlose. Das Recht der politischen Gemeinschaft, ihre Interessen zu wahren, ist unveräußerbar. Auch der Papst verfügt über ein Mittel gegen den Machtmißbrauch von Herrschern: seine indirekte Gewalt in weltlichen Angelegenheiten. Die logische Folge all dieser Überlegungen ist ein Widerstandsrecht, das unter gewissen Umständen auch den Tyrannenmord beinhaltet.