Perverse Bürgerinnen

Sind Lesben anerkannte Bürgerinnen? Auf der Basis einer 'lesben-affirmativen' Herangehensweise untersucht Christine M. Klapeer das schwierige Verhältnis zwischen nicht (hetero-)normativen sexuellen Existenzweisen und der Institution Staatsbürgerschaft. Im Rekurs auf feministische, queere, postkoloniale und gouvernementalitätstheoretische Ansätze zeigt sie, wie Konstruktionen von Sexualität, Geschlecht und Rasse in Staatsbürgerschaftskonzepte eingeschrieben sind und wie der Bürgerinnenstatus von lesbischen Existenzweisen entlang dieser Strukturkategorien auf höchst widersprüchliche Weise modelliert, normiert und begrenzt wird. Auf diese Weise werden auch die heteronormativen Implikationen von Staatsbürgerschaft selbst offengelegt.

Christine M. Klapeer (Dr. phil.), Politikwissenschaftlerin, arbeitet am Institut für Internationale Entwicklung an der Universität Wien zu Sexual Citizenship, Wirkungs- und Reproduktionsweisen von Heteronormativität sowie zu den Problematiken und Herausforderungen LGBTIQ-inklusiver und queerer Entwicklungszusammenarbeit.