Pest und Tod in Giovanni Boccaccios 'Il Decamerone'

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Leben, Tod und Auferstehung, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit über zweitausend Jahren wird die Menschheit von einer Plage heimgesucht, die Angst und Schrecken verbreitet und unzählige Opfer gefordert hat - die Pest. Wie ein 'unaufhaltsamer Sturm' fegt sie durch die Geschichte und überall wo sie auftritt, werden abertausende Menschen auf einen Streich ausgerottet. Dies hat ihr im Laufe der Zeit einen'zweifelhaften Ruhm' eingebracht, der sich darin zeigt, dass sie auf unterschiedliche Weisen thematisiert wurde. So ist sie in vielerlei Hinsicht zu einem übernatürlichen 'Schreckgespenst' stilisiert wurden, das von niemandem aufgehalten werden kann und das niemanden verschont. In der Musik, der Kunst und der Literatur ist die Pest zu einem, die Jahrhunderte überdauernden Phänomen geworden. Bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. schildert der byzantinische Schriftsteller Prokopius (500-562) die Symptomatik der Epidemie, die 541 in Konstantinopel weit mehr als 200.000 Opfer gefordert hat. Auch Daniel Dafoe (1660-1731), Schöpfer der Romanfigur 'Robinson Crusoe', thematisiert 1665 die Pest in seinem Werk 'A Journal of the Plaque Year'. Dieser literarischen Verarbeitung gingen stets verheerende Pestwellen voraus.

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