Peter Petersen und sein Jenaplan

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Veranstaltung: Hauptseminar: Reformpädagogische Schulkonzepte, Sprache: Deutsch, Abstract: Meist erleben die Kinder und Jungendlichen von heute die Schule nur als ein notwendiges Übel, um im Leben etwas zu erreichen. Durch zu lernendes Fachwissen, Noten und Konflikte mit unzufriedenen Eltern und Lehrern werden die Schüler in ihrer Arbeitsfreude gebremst. Als Folge kann man neurotische Störungen, Schulangst und Schulverdrossenheit feststellen. Vor dem Hintergrund von PISA und IGLU stellen sich auch immer mehr Eltern die Frage, ob es nicht Alternativen zur staatlichen Schule gibt. Die gibt es durchaus und sie verfolgen meist ganz andere pädagogische Konzepte. Diese aktuelle Situation legt nahe, sich mit einem der führenden Reformpädagogen zu beschäftigen. Laut Peter Petersen können Schulen auch anders sein, indem sie den Jugendlichen ausreichende Freiräume geben, damit sie zur Eigentätigkeit, sowie zu gemeinschaftlichen Unternehmungen angeregt werden. Wichtig bei der Schulreform ist die Auflockerung der Schule als Institution zu einer freien Lebensstätte der Jugend. Der Jenaplan als reformpädagogisches Schulkonzept wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Peter Petersen begründet. Dieser ist eine Synthese aus verschiedenen Entwicklungslinien der Reformpädagogik und sieht eine 'freie, allgemeine Volksschule' vor, 'getragen von der Elternschaft und den Erziehern' , in der Jungen und Mädchen unabhängig von ihrem sozialen Stand, ihrer Religion oder ihrer Begabung gleichermaßen miteinander lernen können. Im Vergleich zum damaligen Schulsystem sollen umfangreiche Reformen umgesetzt werden. Die von ihm entwickelte Pädagogik sollte nicht nur eine Verbesserung der Unterrichtsmethoden bewirken, sondern die Schule komplett neu gestalten. So unter anderem die Abschaffung des Jahrgangsklassensystems zu Gunsten eines neuen Stammgruppensystems. Das Sitzenbleiben entfällt und Zensuren werden durch einen Bericht ersetzt. Der Lernalltag soll durch einen rhythmischen Wochenarbeitsplan geprägt sein. Vor allem der soziale Faktor steht hier im Vordergrund. In der nachfolgenden Arbeit wird diese Pädagogik beleuchtet und ihre Schwerpunkte näher betrachtet. Dabei muss auch die Entwicklung des Jenaplans erläutert werden. Es wird darauf eingegangen, in wie fern dieses Schulkonzept umgesetzt wurde und wie verbreitet es heute in Deutschland und seinen Nachbarländern ist. Konnte und kann es als Ersatz für die staatlichen Schulen dienen? Zuvor möchte ich kurz die Reformpädagogik im Allgemeinen und das Leben von Peter Petersen beleuchten.

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