Philologie der Weltliteratur

Auerbachs Kenntnis der europäischen Literaturen, ihrer Geschichte und Wechselbeziehungen war immens - gerade darum aber vermochte er auch an unscheinbaren formalen und stilistischen Details übergreifende Zusammenhänge zu entfalten, die ideologische Frontlinien ebenso einschließen wie spezifische Erwartungshaltungen des Publikums. Seine auch sprachlich eleganten Arbeiten zeigen, was Philologie vermag, wenn sie ihre fachwissenschaftlichen Begrenzungen sprengt. Dabei war jedoch Auerbach kein Verfechter großer theoretischer Entwürfe, sondern ein Meister der unpolemischen, gleichsam lautlosen und diskreten Erkenntnisarbeit, die sich erst im Kopf des Lesers vollendet. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Erich Auerbach, geboren 1892 in Berlin, gestorben 1957 in Wallingford (Conn.), war Professor für Romanistik in Marburg, Istanbul, am Pennsylvania State College und an der Yale University, New Haven. Wichtige Werke: ?Dante als Dichter der irdischen Welt? (1929), ?Das französische Publikum des 17. Jahrhunderts? (1933), ?Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur? (1946). Daneben übertrug Auerbach Werke von Dante, Petrarca und Vico ins Deutsche.

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