Philosophie und Glaube.

Der Versuch, Philosophie und Glauben zu verbinden, kann von vorherein nach zwei Seiten bedenklich erscheinen. Der kirchliche Glaube stützt sich auf die Gewißheit empfangener göttlicher Offenbarung, er bedarf der freien Philosophie nicht, ja er sieht sich im Gegensatz zu jener Gewißheit, die der Mensch im selbständigen Denken zu erreichen glaubt. Die Philosophie ihrerseits setzt ihren Stolz in einen Weg, auf dem das Denken von keiner Seite Wahrheiten empfangen, sondern aus sich selbst zur Kritik und zur Wahrheit gelangen soll. [¿] Der philosophische Versuch, Denken und Glauben zu verbinden, muß also damit rechnen, daß er von beiden Seiten, von der Kirche und von der Philosophie, abgelehnt wird. (Aus der Einführung)

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