Physik der Sitten und des Rechts

Die Physik der Sitten und des Rechts ist ein Schlüsseltext zum Verständnis von Emile Durkheims Werk. Es handelt sich dabei um eine Vorlesungsreihe, die Durkheim zwischen 1890 und 1900 zweimal in Bordeaux, zwischen 1902 und 1915 mehrfach in Paris gehalten hat.Nach der Beendigung seiner religionssoziologischen Studie Die elementaren Formen des religiösen Lebens (stw 1125) hatte Durkheim noch mit dem groß angelegten Versuch begonnen, seine gesammelten Erkenntnisse zur Soziologie der Moral in einem Buch mit dem Titel Die Moral zusammenzufassen, ein Vorhaben, das ihm durch seinen frühen Tod verwehrt blieb. Wie aus der Einleitung (1920) - dem einzig erhaltenen Fragment dieses Projekts - hervorgeht, wollte er einen Großteil der vorliegenden Vorlesungsreihe gemäß dem skizzierten Aufbau übernehmen und die Resultate seiner empirischen Forschungsbemühungen einarbeiten. Da es dazu nicht mehr gekommen ist, stellt die Physik der Sitten und des Rechts - neben dem Aufsatz »Bestimmung der moralischen Tatsache« (enthalten in stw 176: Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie) und der Vorlesung Erziehung, Moral und Gesellschaft (stw 487) - Durkheims wichtigste Studie seiner Soziologie als Wissenschaft von der Moral dar, sein geistiges Vermächtnis, wenn auch in unvollständiger Form.

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