Pilgerreisen ins Heilige Land und die Darstellung der Schifffahrt bei Felix Fabri, Arnold von Harff und Hans Tucher

Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien), Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt bereits viele Arbeiten, die sich mit dem Thema der Pilgerreisen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit auseinandersetzen. Die vorhandenen Anthologien handeln etwa von Pilgertraditionen, Fremdwahrnehmung, Kulturkontakt oder auch der vermittelten Reiseerfahrung - um nur einige wenige Themenbereiche zu nennen. Auch diese Arbeit greift diese Motive zumindest teilweise auf, im Mittelpunkt jedoch soll die Reiseerfahrung der Pilger auf ihrem Weg von Venedig nach Jaffa stehen. Hierfür eignen sich die Werke aus der Frühen Neuzeit im Besonderen: 'Vom 13. Jahrhundert an nehmen im Abendland Zahl und Gehalt von Reiseberichten und Länderbeschreibungen zu. Bedürfnis und Fähigkeit der Reisenden, Geschehenes, Gehörtes und Erlebtes aufzuzeichnen und mitzuteilen, entsprechen der Lust des Publikums, von der Welt, ihrer Beschaffenheit, ihren Wunderlichkeiten und Wundem zu erfahren.' Thema dieser Arbeit sind die Reiseberichte Felix Fabris, Arnolds von Harff und Hans Tuchers. Es sollen jedoch nicht nur die geschichtlichen Hintergründe oder die Intention der Autoren erarbeitet werden. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die Erlebnisse der Reisenden auf hoher See, also die Beschreibung der Schifffahrt durch die Autoren. Zentral soll behandelt werden, wie die Zeitgenossen die Reise auf dem Meer empfanden, welche Motive sie mit dem Meer verbanden und wie die Autoren diese Faktoren schließlich in ihren Werken verarbeiteten. Denn in 'der nautischen Metaphorik, die auf Epikur zurückgeht, repräsentiert das Meer Unberechenbarkeit, Gesetzlosigkeit und Orientierungswidrigkeit; es ist der Inbegriff der für den Menschen unverfügbaren Gewalt'. Es steht damit im Gegensatz zum sicheren Land, das dem Menschen unterworfen und kontrollierbar erscheint. Das Meer ist 'kein strukturierter und strukturierbarer Raum wie das Land, sondern [...] ein offener Wirklichkeitsbereich, der jeden Ordnungsversuch vereitelt'. Fabri schreibt in seinem Evagatorium in Terrae Sanctae, Arabiae et Egypti peregrinationem über das Meer, es hätte seinen Namen von seiner salzigen Beschaffenheit: '[...] es heißt Marc - Meer - von seiner amaritudo - Bitterkeit' (FF, S. 74)4. Doch diese Bitterkeit reicht noch viel weiter. Für die Zeitgenossen verkörpert es schreckliche Ängste. Das Meer beheimatet Fabelwesen, ist ein gesetzloser Raum für Piraten und Heiden und schließlich noch der Unberechenbarkeit des Himmels und der Hölle ausgesetzt. Für jene, die es überqueren wollen, hält es oft den 'bittersten Tod' (FF, S. 75) bereit.

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Wider jede Zensur Rebecca Schwarz

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