Plurilingualität und Plurikulturalität als Lernökonomie im Französischunterricht

Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik für das Fach Französisch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 11, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Romanische Sprachen und Literaturen), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Thema, das Europa zunehmend beschäftigt, ist Migration. Seit die Grenzen in Europa immer mehr verschwinden, nimmt auch die Ein- und Auswanderung von Bürgern europäischer Staaten zu. Viele dieser europäischen Staaten haben bereits einen hohen Anteil an Migranten als Folge von Kriegen und/oder aus Mangel an Arbeitnehmern zu Nachkriegszeiten, wie es vor allem in Deutschland und Frankreich der Fall ist. Das Ergebnis des Immigrierens und Emigrierens sind plurilinguale und interkulturelle Länder, in denen der Begriff Toleranz großgeschrieben werden sollte, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. Der gesellschaftliche Wandel, der das Emigrieren und Immigrieren mittlerweile zu einer eigenen Kultur gemacht hat, stellt vor allem die Schulen vor eine neue Aufgabe und Herausforderung, nämlich sich um migrierte Kinder oder Kinder von Migranten aus erster, zweiter oder sogar dritter Generation und mehr zu kümmern. Dies erfordert allerdings nicht nur die Integration dieser Kinder in das System des jeweiligen Landes, sondern meines Erachtens auch die Wertschätzung ihrer Plurilingualität und Plurikulturalität im Unterricht. Aus diesem Grunde werde ich mich in dieser Arbeit mit didaktischen Theorien und eigenen Überlegungen zum Umgang mit Mehrsprachigkeit im Unterricht befassen und beziehe mich auf den Fremdsprachenunterricht Französisch. Einer der Beweggründe, mich mit diesem Thema zu befassen, war mein eigenes mehrsprachiges Aufwachsen in Deutschland und der Rückblick auf meinen französischen Fremdspracherwerb in Zusammenhang mit meiner lebensweltlichen Mehrsprachigkeit. Ich betrachte Mehrsprachigkeit als eine eigenständige Kompetenz, die zwar in gewisser Hinsicht zu Bereicherungen, aber auch zu Benachteiligungen führen kann. Es soll zudem deutlich werden, dass jede Sprachkenntnis für den Erwerb einer weiteren Fremdsprache von Vorteil ist und somit auch migrationsbedingte Mehrsprachigkeit lernökonomisch gezielt in den Fremdsprachenunterricht integriert werden kann, denn wenn diese zusätzlichen bereichernden Kompetenzen migrationsbedingter Mehrsprachigkeit in Schule und Unterricht und vor allem im Fremdsprachenunterricht ignoriert oder außer Acht gelassen werden, kann ein Kind mit Migrationshintergrund schnell benachteiligt sein. Es wäre daher oftmals auch mein Wunsch gewesen, dass Komponenten der migrationsbedingten mehrsprachigen Fähigkeiten, und dabei ist es ganz gleichgültig, um welche Sprachen es sich handelt, in der Schule mit berücksichtigt worden wären