Policies of Exchange Political Systems and Modes of Interaction in the Aegean and the Near East in the 2nd Millenium B.C.E

Die späte Bronzezeit im östlichen Mittelmeerraum gehört zu den spannendsten Kapiteln der antiken Weltgeschichte: Eine Vielfalt an archäologischen Zeugnissen und in Keilschrift geschriebenen Dokumenten veranschaulicht zahlreiche Kontakte zwischen verschiedenen politischen Einheiten im 2. Jahrtausend v. Chr. Reziproker Gabentausch im diplomatischen Kontakt und redistributive Mobilität von Gütern in asymmetrischen politischen Verhältnissen prägten die regionale und überregionale Kommunikation in unterschiedlicher Weise. Anschließend an die in der letzten Zeit intensiv geführten Diskussionen um Formen von Kulturkontakten und Kulturtransfer, diskutieren die vorliegenden Beiträge Fragen nach den konkreten Mechanismen und Wegen des Austauschs von materiellen Gütern und Knowhow zwischen den Groß- und Kleinstaaten der Ägäis, Anatoliens, Syriens, der Levante und Ägyptens. Woher kamen welche Rohstoffe und welche Fertigprodukte, und unter welchen Bedingungen wurden sie von wem und durch wen verhandelt? Lassen sich Regionen der Herstellung und direkte als auch indirekte Wege der Verteilung ermitteln? Welche Regeln existierten im überregionalen Austausch? Welche Möglichkeiten und Pflichten kamen den Kleinstaaten der Levante zwischen den Großmächten der Hethiter, Assyrer und Ägypter zu, und welche Rolle spielten die mykenischen Paläste der Ägäis im internationalen Geflecht des Güteraustauschs? Im Rahmen des internationalen Symposions in Freiburg haben Archäologen, Philologen und Historiker diese Themen konkret anhand der aktuellen Auswertung archäologischer und schriftlicher Zeugnisse auf interdisziplinärer Ebene diskutiert und gemeinsam Perspektiven auf die konkreten Formen des Austauschs im Zusammenspiel der politischen und wirtschaftlichen Kräfte entwickelt.