Policy-Diskurse um den Bau von Moscheen in Deutschland

Entlang der Standard-Fragen der Policy-Forschung werden in dieser Arbeit Antworten darauf gegeben, wie in Deutschland mit Moscheebau-Vorhaben verfahren wird, wie die Verfahren begründet werden und schließlich, ob die Policies das bewirken, was sie bezwecken sollen. Dazu bedient sich die Autorin diskurstheoretischer Annahmen im Sinne Foucaults. Untersucht werden politische Debatten und administrative Abläufe bei Anträgen zum Bau von repräsentativen Moscheen. Im Fokus stehen dabei Diskurse auf der Bundes- und Landesebene genauso wie jene auf kommunaler Ebene, wo konkret über die Moscheebauanträge entschieden wird. Als kommunale Beispiele dienen Diskurse über den gescheiterten Moschee-Neubau in Wertheim sowie den erfolgten Bau in Köln-Ehrenfeld. Die Ergebnisse werden mithilfe der Grounded-Theory Methodik in Kategorien zusammengefasst. Die vorliegende Arbeit greift bestehende Forschungsarbeiten zum Bau von Moscheen und zum Islam in Deutschland auf. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Bedeutung der verwendeten Begriffe und Diskurskategorien.

Regina Kruse (geb. Kuschnir) wurde 1982 in der Ukraine geboren und verbrachte die ersten 11 Jahre in Russland / Sibirien. 1993 immigrierte sie mit ihrer Familie in die Bundesrepublik. 2007 schloss sie das Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität-Bochum ab. In Ihrer Abschlussarbeit behandelte sie bereits islampolitische Fragen im Rahmen der Internationalen Politik. 2008 zog die Autorin nach Heidelberg, wo sie an der Ruprecht-Karls-Universität ihr Interesse am politischen Umgang mit dem Islam weiterverfolgte. Dieses mündete in der vorliegenden Dissertationsschrift. Ihr Doktorvater Prof. Dr. h.c. Klaus von Beyme gewährte ihr hierfür stets die volle Forschungs- und Gestaltungsfreiheit. Als Graduierte der Konrad-Adenauer-Stiftung hat die Autorin ein Förderstipendium erhalten, welches ihr das Promovieren als Mutter ermöglicht hat.