Politische Ikonographie und Differenzrepräsentation

Die visuelle Inszenierung von Herrschaft ist bislang durch Darstellungen von Macht und Einheit geprägt. Weniger erforscht als diese Identitätsrepräsentation ist die oft besonders produktive Seite von Differenzrepräsentation. Insbesondere in Demokratien ist die freie Artikulation von Andersheit, Verschiedenheit und Vielfalt unerlässlich für Integration, Kommunikation und politische Stabilisation. Kritik und Erneuerung demokratischer Ordnungen vollziehen sich daher auch in symbolstarken öffentlichen Auseinandersetzungen um die beiden Leitdimensionen der politischen Repräsentation, Identität und Differenz. Dieser Sonderband widmet sich darum Dimensionen der Brechung, Erweiterung und Repräsentationskämpfe kollektiver Identitäten. Die betrachteten Motive, Kampagnen und Materialien reichen von der Ikonographie demokratischer Hauptstadt- und Arbeiterwohnbauarchitektur über Obelisken, Street Art, Einbürgerungsfeiern bis zu Symbolen wie dem der Verfassung, der Transparenz und des Kreises. Mit Beiträgen von Vincent August, Lisa Bogerts, Anna Chwialkowska, Iris Därmann, Paula Diehl, Elisabeth Haas, Eva Marlene Hausteiner, Sebastian Huhnholz, Maria Jakob, Marcus Llanque, Philip Manow, Michael Minkenberg, Lena Sophia Schacht, Daniel Schulz, Felix Steilen, Siegfried Weichlein.