Politische Ökonomie der Staatsverschuldung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,7, Universität Hohenheim (Finanzwissenschaften), Veranstaltung: AVWL-Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 70er Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg der Staatsverschuldung in den Ländern der OECD zu beobachten. Diese Entwicklung wird in zunehmendem Maße auch von der Öffentlichkeit als bedrohlich angesehen. Allerdings scheint eine Verringerung des Schuldenstandes weitaus schwieriger als von vielen Politikern angenommen. So ist es zum Beispiel Deutschland in den Jahren 2000-2003 nicht gelungen, die Neuverschuldung unter die nach EU-Stabilitätspakt zulässigen 3% des BIP zu drücken, auch für 2004 wird wieder ein Defizit von mehr als 3% erwartet. Warum ist es so schwierig, die staatliche Verschuldung zu reduzieren? Warum bereitet bereits der Versuch Schwierigkeiten den Anstieg der Verschuldung zu stoppen? Aus ökonomischer Sicht sind Schulden zwar nicht grundsätzlich abzulehnen, allerdings sind sich fast alle Wissenschaftler einig darüber, dass sich eine zu hohe Verschuldung negativ auf die Wirtschaft auswirkt. (Wagschal, 1998) Die Gründe für die übermäßige staatliche Verschuldung insbesondere in den letzten dreißig Jahren sind also nicht ökonomischer Natur, sondern viel mehr in anderen Einflussfaktoren zu suchen, die sich auf das Verhalten politischer Entscheidungsträger auswirken. Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Grundlagen in Teil 2 werden in den folgenden Abschnitten unterschiedliche politökonomische Modelle und Theorien über die Staatsverschuldung betrachtet. Teil 3 behandelt Theorien, die sich mit Verteilungsfragen zwischen unterschiedlichen Generationen und zwischen verschiedenen geographischen Regionen befassen. Im Teil 4 wird der Einfluss von Parteien und Regierungen auf die Verschuldung näher beleuchtet und Teil 5 betrachtet institutionelle Gründe für staatliche Defizite.