Politische Sozialisation in der Familie

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 2,5, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Einführung in die Didaktik der Politischen Bildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Zeit eines rasch voranschreitenden gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses auf, der als eine neue Phase der Modernisierung angesehen werden kann und alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens prägt. Politische Bindungen und Orientierungen, die früher von Generation zu Generation übertragen wurden, lösen sich auf; die Funktionen der traditionellen Sozialisationsinstanzen gehen immer mehr verloren bzw. werden von anderen Instanzen, insbesondere von Medien übernommen. Aufgrund der verlängerten Schulzeit bleiben Jugendliche in ökonomischer Abhängigkeit vom Elternhaus und erlangen erst spät die Möglichkeit, autonom zu handeln. In der Familie werden Jugendliche sowohl durch die politische Einstellung der Eltern als auch durch herrschende familiäre Wertorientierungen, Erziehungsstile und Kommunikationsstrukturen in ihrer politischen Grundhaltung beeinflusst. Der Einfluss der Familie darauf ist jedoch geringer geworden. Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Politischen Sozialisationsprozess in der Familie. Am Anfang soll der Begriff 'Politische Sozialisation' definiert werden. Es soll gezeigt werden, welche Sozialisationsinstanzen einen Menschen im Laufe seines Lebens beeinflussen. Dabei nimmt die Familie eine Schlüsselrolle in der politischen Sozialisation ein. In der Hausarbeit werden Forschungsergebnisse zur politischen Sozialisation in der Familie skizziert. Da die Sozialisationsforschung ein heterogenes und umstrittenes Gebiet, gibt die Arbeit einen Überblick über zentrale und entscheidende Erkenntnisse zur politischen Sozialisation in der Familie. Der dritte und letzte Punkt der Arbeit beschäftigt sich mit der politischen Sozialisation durch die Familie in der ehemaligen DDR. In der DDR wurde versucht die Sozialisationskraft der Familie zu schwächen, doch dadurch wurde genau das Gegenteil bewirkt und die Familie genoss große Wertschätzung. Nach der 14.Shell Jugendstudie (2002) leben rund drei Viertel der Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren noch bei ihren Eltern. Fast 90 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie mit ihren Eltern gut klar kommen. Knapp 70 Prozent - und damit deutlich mehr, als in früheren Shell Jugendstudien - würden oder wollen ihre Kinder genauso oder wenigstens ungefähr so erziehen, wie sie selber von ihren Eltern erzogen worden sind. Alles in allem zeigt sich demnach zwischen den familiären Generationen ein hohes Maß an Akzeptanz und Übereinstimmung.