Polizeikontrolle in Deutschland. Selektive Kontrollmechanismen, wahrnehmungsrelevante Konstruktionsprozesse und gewaltsame Eskalationsdynamiken in Zusammenhang mit strukturellem Rassismus
Autor: | Johannes Renner |
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EAN: | 9783346457776 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 03.08.2021 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Gewalt Polizei Polizeikontrolle Polizeisoziologie Rassismus |
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Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,3, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Polizeiarbeit ist nur in Wechselwirkung mit der sie umgebenden Gesellschaft zu verstehen. Die Gesellschaft als solches ist in einem stetigen sozialen Wandel begriffen. Politische und kulturelle Rahmenbedingungen müssen bei einer soziologischen Analyse der Polizei berücksichtigt werden, wenn es darum geht die Interaktion zwischen Polizist und Zivilist reflexiv und mehrdimensional einzuordnen. Es ist also eine systemfunktionalistisch vergleichende Rahmung der Polizei in modernen Gesellschaften notwendig. Die Funktion und Wahrnehmung von Polizei ist wichtig, um zu einem einordnenden Verständnis der jeweiligen Akteursperspektiven zu gelangen. Daran anschließend entfalte ich theoretische Perspektiven der Polizeikontrolle, die vor dem Hintergrund kultursoziologischer Wandlungsprozesse zu begreifen sind. Die theoretische Grundierung der Kontrolle an und für sich bildet den Hintergrund zur folgenden spezifischen soziologischen Analyse selektiver Kontrollmechanismen. In diesem Teil meiner Arbeit werde ich Sequenzen selbstgeführter narrativer Leitfadeninterviews mit Migranten und Polizeibeamten auswerten und als ergänzende Quellen mit bereits vorhandenem empirischem Material verknüpfen. Dadurch verdichte ich empirische Daten interpretativ und generiere (neue) Hypothesen. Die explizite Forschungslücke, die ich mit meiner Arbeit zu füllen hoffe, bezieht sich in erster Linie auf makrosoziologische Einflussfaktoren der Kontrollsituation. Die Wahrnehmung von Diskriminierung und Rassismus könnte zu einem gewissen Teil durch selbstexkludierende Sozialisationstendenzen, mediale und soziologische Konstruktionsprozesse von Opfer- und Feindrollen-Denken und bewusste Neutralisierungstechniken verzerrt sein. Neben der soziologischen Untersuchung selektiver Kontrollmechanismen und der vorstrukturierenden Konstruktionsprozesse beschreibe ich in dieser Arbeit auch konkrete Abläufe von entsprechenden Situationen. Hierbei tauche ich vor dem makrosoziologischen Hintergrund der Kontrolle tief in situative Eskalationsprozesse ein und erkläre den Ausbruch von Gewalt an ausgewählten Beispielen.