Polyphem, Galatea und Acis. Interpretation von Ovids "Metamorphosen" XIII 740-897

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Latein, Note: 3, Ludwig-Maximilians-Universität München (alte Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren 1-8 n. Chr. schrieb Ovid sein umfangreichstes Werk, die ¿Metamorphosen¿. Dieser Sagenzyklus umfasst 15 Bücher zwischen 700 und 900 Verse pro Buch. Für diese Arbeit ist vor allem das 13. Buch von Interesse. Inhaltlich setzt der Beginn der Irrfahrt des Aeneas eine neue geschlossene Erzählung in Bewegung, die allgemein als die kleine Aeneis bekannt ist. Es setzt mit dem Streit um Achills Waffen ein, der bereits getötet wurde aber dennoch Streit provoziert. Im weiteren Verlauf des Buches verlässt Aeneas Troja und begibt sich auf die Reise gen Rom. Auf dieser Reise kommt er u.a. nach Karthago und nach Sizilien, bevor seine Reise im 14. Buch bei Latium endet. An diese Szene schließt eine zweiteilig aufgegliederte Scylla-Passage von den Versen 705-968 an, die das 13. Buch in sich abschließt. Inzwischen dieser Scylla-Episode schiebt sich eine in sich thematisch abgegrenzte Erzählung über Galatea und Polyphem ein. Diese Geschichte von der Liebe des Ungeheuers Polyphems zur schönen Galatea ist die erste selbstständige Geschichte, die mehr als 150 Verse fasst. Sie scheint zwar abhängig von der Scylla-Episode zu sein, da fingiert wird, dass Galatea ihr jenes erzählt, aber ansonsten ist sie in sich unabhängig. Daher ist die Galateaerzählung ein an und für sich unabhängiger thematischer Block, der isoliert vom restlichen Buch und auch von den vorher und nachher folgenden Scylla-Stücken losgelöst betrachtet werden kann. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit soll die Geschichte von Polyphem und Galatea (Met XIII 740-897) interpretiert werden. Auch die griechischen Vorbilder für diese Episode sollen genannt werden.