Populäre Musik im Zeitalter ihrer digitalen (Re-)Produzierbarkeit

Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: 1877 konnte Thomas Alva Edison noch nicht ahnen, welche Folgen seinetechnischen Basteleien haben würden. Mit seiner bahnbrechenden Erfindung desPhonographen war eine Entwicklung eingeleitet, die das Verhältnis von Musikund ihrer Rezeption grundlegend änderte. Von nun an war es möglich, Musik unabhängig von ihrer tatsächlichen Darbietung zu konsumieren. Die Bedeutungdieses Sachverhalts kann eigentlich gar nicht untertrieben werden, denn dadurchwurde sowohl eine zeitliche, als auch eine räumliche Entkopplung von der'live'-Performance ermöglicht (erst durch diesen Umstand wurde es überhauptnötig, den Begriff 'live' einzuführen, da es zuvor ja gar keine Alternative dazugab). Rein von den technischen Möglichkeiten her war es nun möglich, dass jedermann in den Genuss von jedweder Musik (und natürlich jeder anderen Kategorie von akustischen Ereignissen auch) kommen konnte, wann und wo immer er eseinrichten wollte und konnte. Durch die weitere technische Entwicklung (besonderer Bedeutung kommtdabei dem Radio zu) wurden diese bisher nur gedachten Möglichkeiten zuWirklichkeiten. Damit aber wurde Musik zu einer auch ökonomisch bedeutsamenKunstform. Auch die Tatsache, dass die Rezeption von Musik sich von einembesonderen (sozial erfahrenen) Ereignis zur (auch allein vor dem Wiedergabegerätvollzogenen) alltäglichen Handlung wandelte, förderte eine Entwicklung, an derenEnde die bewusste, an kommerziellen Interessen ausgerichtete Produktion vonMusik stand. Die 'populäre Musik' im Sinne der 'Kulturindustrie'-Theorie Theodor W. Adornos war geboren.

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