Populismus im Spannungsfeld der liberalen Demokratie. Bündnis 90/Die Grünen Bayern als linkspopulistischer Akteur nach Chantal Mouffe

Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,0, Universität Trier (M.A. Demokratische Politik und Kommunikation), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Chantal Mouffes Linkspopulismus sich in seiner Rolle innerhalb der liberalen Demokratie von der eines rechten Populismus unterscheidet. Zudem wird erörtert, ob die Partei Bündnis 90/Die Grünen im Landtagswahlkampf 2018 in Bayern eine linkspopulistische Strategie verfolgte. Nach einer Annäherung an den Stand der Populismusforschung im europäischen Kontext soll der Fokus sich zunächst auf linkspopulistische Konzepte im Allgemeinen richten, um danach den Linkspopulismus nach Chantal Mouffe im Speziellen nachzuvollziehen. Dabei werden auch ihre theoretischen Arbeiten zu Hegemonie, radikaler Demokratie und Agonismustheorie detailliert bearbeitet. Anschließend wird das Forschungsinteresse an der Partei von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern, die Auswahl der Untersuchungsgegenstände sowie die konkrete Vorgehensweise näher ausgeführt. Nach der Durchführung der Diskurs- und Ideologieanalyse soll im zweiten Zwischenfazit die Fragestellung beantwortet werden, um anschließend daran die normativen Implikationen von Mouffes Linkspopulismus zu diskutieren. Im Fazit wird die Forderung nach mehr Populismus im Hinblick auf einen Mehrwert für die liberale Demokratie im Kontext der Untersuchungserkenntnisse beleuchtet. Mouffes zentrale These ist, 'dass eine erfolgreiche Intervention in dieser Krise der hegemonialen Ordnung den Aufbau einer klaren politischen Frontlinie voraussetzt und dass ein linker Populismus [...] in der derzeitigen Lage genau die Art von Politik darstellt, die zur Wiederherstellung und Vertiefung der Demokratie vonnöten ist.' Mit ihrer Konzeption eines linken Populismus strebt sie an, die aktuellen demokratischen Forderungen wider das Establishment zu einer neuen Hegemonie zu formieren und damit im Kampf gegen die Postpolitik eine Rückkehr des Politischen hervorzubringen.