Populismus in Zeiten von Corona. Untersuchung der Querdenker-Bewegung und ihres Misstrauens in die Gesellschaft

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,2, Universität Siegen (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese wissenschaftliche Arbeit dient der Untersuchung der Querdenker*innen-Bewegung, ihrer Strukturen, Aktionen sowie ihres generellen Misstrauens in die Gesellschaft. Aber eben nicht nur, wie sich solche populistischen Organisationen erschließen, sondern warum insbesondere das Phänomen der Querdenken-Bewegung einen solchen heterogenen Zuspruch gewinnt. Das Ergebnis zeigt auf, inwiefern solche populistischen Zusammenschlüsse eine Gefahr für die Demokratie und das friedliche Zusammenleben aller darstellen. Die Arbeit fokussiert sich auf den Zeitraum seit dem ersten Auftreten des Virus bis einschließlich Januar 2022. Die seit Anfang 2020 weltweit präsente Corona-Pandemie veränderte unsere aller Alltag. Neben dem Gesundheitsrisiko einer Infektion schränkt sie seither viele Lebensbereiche ein. Medizinische oder FFP-2 Maskenpflicht in vielen öffentlichen Räumen, immer wieder aufkommende Kontaktbeschränkungen, Balance zwischen Homeoffice und teilweise lückenhafter Kinderbetreuung, Absage von zahlreichen Großveranstaltungen, Reiseeinschränkungen und vieles mehr. Inmitten dieser, durch eine globale Pandemie angegriffenen Gesellschaft wächst fast unbemerkt ein weiteres Problem heran: Die Querdenker*innen-Bewegung organisierte sich bemerkenswert rapide und verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Bundesrepublik. Die Mitglieder der Bewegung sehen sich durch die Infektionsschutzmaßnahmen der Bundesregierung in der Nutzung ihrer Grundrechte eingeschränkt. Die Debatten rund um Maskenpflicht und um die Schutzimpfungen erhöhen die Angriffsfläche der Politik. Diese Schwachstellen nutzen die Querdenker*innen aus, um die von ihnen geglaubte 'Wahrheit' ans Licht zu bringen. Sie formulieren ihre Forderungen offen auf Demonstrationen und Kundgebungen, zusätzlich nutzen sie auch aktiv soziale Medien wie den Instant-Messaging Dienst Telegram, um dort ihre eigenen Theorien und Meinung preiszugeben und um sich zu mobilisieren. Sowohl Politiker*innen als auch Verfassungsschützer*innen und unabhängige Journalist*innen sehen die Querdenker*innen-Bewegung als akute Demokratiegefährdung. Auch gilt es zu bedenken, was nach Ende der Pandemie mit dieser Bewegung passieren wird. Hier befürchtet der Verfassungsschutz, dass die verbreiteten Verschwörungstheorien nicht verschwinden werden.

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