Immer wieder wird in den letzten Jahren diskutiert, ob wir in einem Zeitalter des Populismus leben, also in einer Epoche, die geprägt ist von politischem Opportunismus, von Demagogie und vom Geschäft mit der Angst. Obschon der Diskurs der Coronapandemie den populistischer Entwicklungen zurzeit überlagert, darf man durchaus Zweifel haben, dass Populismus als gesellschaftlich-politisches Phänomen an Aktualität eingebüßt hat. Dass wir von Populisten umgeben sind, steht außer Frage - Donald Trump kommt einem als Paradebeispiel eines Populisten wohl noch immer als erstes in den Sinn. Aber das Phänomen des Populismus ist facettenreicher und geht weit über die Wahrnehmung politischer Führungsfiguren hinaus. Als interdisziplinäres Phänomen soll Populismus in diesem Band aus interdisziplinärer Perspektive näher beleuchtet werden.