Dramaturgie ist längst mehr und anderes als nur (die Beschäftigung mit) Inhalt, Form und Rezeptionsweise der in einem Drama festgeschriebenen Handlungen zwischen Menschen. Der Paradigmenwechsel vom "Dialog zum Diskurs" (Andrzej Wirth) sowie neuartige Erzählformen, Ästhetiken oder Formate, medientechnologische Entwicklungen und die Abkehr von einem Verständnis, das Dramaturg*innen als souveräne Wissens­subjekte denkt, sind nur einige Gründe dafür, dass sich Konzept und Praxis der Dramaturgie verschoben und erweitert haben. Sie sind diffus und unscharf geworden. Postdramaturgien bittet Künstler*innen und Theoretiker*innen zu Wort. Anliegen ist es, u.a. folgenden Fragestellungen auf die Spur zu kommen: Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Veränderungen für Funktion, Aufgabe und (Selbst-)Verständnis von Dramaturg*innen? Welche Kompetenzen, Expertisen und Techniken sind von ihnen nun verstärkt gefragt? Wie wichtig ist es für sie, eine eigenständige Position zu entfalten? In welcher Weise nimmt das Postdramaturgische Einfluss auf die Arbeit der anderen an einer Inszenierung Beteiligten? Inwieweit justiert es die Relationen zwischen Kunst und Nicht-Kunst? Und nicht zuletzt: Worin besteht sein politisches Potenzial?

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